Eine Rucksacktour durch den Balkan – da ist Montenegro ein Muss! Nicht nur, weil das Land eine atemberaubende Natur mit spannender Geschichte vereint. Sondern auch, weil es quasi “auf dem Weg” liegt: vom tourismusverbrannten Kroatien hin zum wilden Albanien. Hier sind unsere Montenegro Backpacking-Tipps!

Montenegro Backpacking: Einreise und Bucht von Kotor

Wir sind am Nachmittag in Dubrovnik aufgebrochen und haben das erste Mal auf der Reise entschieden, eine längere Strecke mit dem Bus zu fahren. Das Trampen von Dubrovnik aus hat nicht funktioniert. Deshalb sind wir am Busterminal am Hafen in einen Bus nach Herceg Novi gestiegen. Die Fahrt dauert recht lang, am Grenzübergang nordöstlich von Dubrovnik gibt es viel Stau und Passkontrollen, da es sich um die EU-Außengrenze handelt.

Unser erster Anlaufpunkt war ein kleiner Campingplatz östlich von Herceg Novi, den man mit einem Stadtbus erreichen kann. Dazu vom Busterminal in die Altstadt laufen und einen Bus Richtung Zelenika nehmen. Der Campingplatz ist bei GoogleMaps nicht eingezeichnet, liegt aber direkt hinter einem kleinen Tunnel. Die Anlage ist alt, etwas dreckig und heruntergekommen – bietet dafür aber eine Selbstversorgerküche und einen sehr netten Besitzer. Für insgesamt 6 Euro pro Person auch sehr erschwinglich und ein deutlicher Unterschied zum Camping in Kroatien.

Da ihr euch hier an der Hauptstraße strategisch ziemlich günstig befindet, sollte das Trampen Richtung Kotor kein Problem sein. Uns nahm ein Paketlieferant mit. Besonders sehenswert in der Bucht von Kotor sind die kleine Stadt rund um die Nikola-Kirche auf der Hälfte der Bucht und Kotor selbst. Enge Gassen, kleine Restaurants und Cafés und alte Häuser vermitteln italienisches Flair. Hier lässt es sich sehr gut ausspannen.

Montenegro Backpacking: Budva

Seid ihr vorher durch Kotor und die Natur drumherum gereist, ist die Küstenstadt Budva das krasse Gegenteil dazu. Die langen Sandstrände sind gesäumt von Sonnenschirmen, Bars, Discos, Animation und lauter Musik. Das kann ziemlich anstrengend sein, wenn man nicht auf VIP-Lounges, Wodka-RedBull und Discozelte steht. In der Altstadt gibt es ein kleines Restaurant mit Garten, in dem sich offenbar die alternative Szene der Region trifft. Hierhin lohnt sich ein abendlicher Abstecher.

Unser Campingplatz, Auto Kamp Avala, befand sich mehr oder weniger unter einer Schnellstraße. Hier scheint sich auch die etwas ärmere Bevölkerung dauerhaft einzurichten. Alle sind nett, aber irgendwie fühlten wir uns auf dem Platz nicht so wohl. Naturcamping ist es jedenfalls nicht.

Montenegro Backpacking: Podgorica

In Podgorica haben wir lediglich einen Durchreise-Stop gemacht. Da wir auf Natur und Camping gepolt waren, wussten wir in der Stadt nicht so recht, wohin mit uns. Also sind wir schnell weiter.

Wichtig zu wissen: von Podgorica gibt es keine einfache Möglichkeit, über die Grenze nach Albanien zu kommen. Der Hauptgrenzübergang befindet sich im Süden in der Nähe der Küste, wie weiter unten beschrieben.

Wenn ihr nach dem ganzen Trampen Lust auf eine entspannende Zugfahrt habt, könnt ihr hier den Zug nehmen, der euch nach Virpazar und zum See Skadar fährt.

Montenegro Backpacking: Virpazar am See Skadar

Eine Oase. Nach dem etwas unwirtlichen Podgorica erschien uns Virpazar wie ein Idyll: Direkt am See Skadar, kleine Häuser mit gemütlichen Cafés und Restaurants, Kanufahrten und ein kleiner Campingplatz. Diesen muss man zwar erst erreichen, mit 15 Minuten Fußweg ist es aber getan. Der Besitzer hat die Wiese gegenüber seines Hauses 2016 eröffnet – alles ist neu, ruhig und sogar Fahrräder können ausgeliehen werden.

Ein Abendessen im Fischrestaurant ist auf jeden Fall eine Empfehlung, ebenso wie eine kleine Bootstour auf den See, der durch seine Vielfalt an Vogelarten bekannt ist. Wir haben uns ein Kanu gemietet und sind hinausgefahren – ein schönes Naturerlebnis.

Montenegro Backpacking: Ausreise nach Albanien

Bevor wir uns nach Albanien aufmachen wollten, mussten wir wegen Fieber noch eine zweitägige Zwangspause in Ulcinj einlegen. Wir übernachteten im Autokamp Neptun, das allein wegen der Sowjet-Anmutung sehenswert ist: viel Platz, tolle Wiesen, hohe Bäume und ein Charme von vor 30 Jahren. Besonders in der Hauptsaison mutieren die Strände in dieser Ecke zu Surfer-Hotspots.

Von hier aus folgte dann der Grenzübertritt von Ulcinj nach Shkodra. Busse fahren nur über diesen Grenzübergang – ein Übertritt von Podgorica nach Albanien sei sehr umständlich, wurde uns gesagt. Die Busse von Ulcinj fahren um 7:00, 10:50, 12:30 und 16:30 Uhr nach Shkodra (Stand August 2016). Als wir das herausgefunden hatten, konnte es dann auch losgehen – vielleicht hilft Euch diese Info also weiter!

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