Nach unseren Tipps für die Anreise und den Transport haben wir jetzt noch ein paar Schmankerl für die restliche Existenz auf Island für Euch. Denn irgendwas muss das ärmliche Studententier ja essen und schlafen tut es ohnehin sehr gern. Hier also unsere Tipps für einen günstigen Urlaub auf der Nordlandinsel.

Backpacking Island – Die Unterkunft

Ein Hostel oder gar das Hotel fällt bei einem LowBudget-Urlaub schon mal aus. Ganz klar! Denn gerade auf Island könnt Ihr für die Übernachtung in einem Mehrbettzimmer gut und gerne schon mal 40€ bezahlen. Pardon?! Da hilft alles nichts: Ein Zelt muss her. Denn das lässt sich überall aufschlagen und ist immer mit dabei, was gerade für gestrandete Tramper sehr praktisch ist. In Island ist das Wildcampen erlaubt, sofern Ihr keinen Müll hinterlasst, der Natur keinen Schaden zufügt und Euch nicht auf Privatbesitz aufhaltet.

Dazu zählen leider auch die im Süden alles umfassenden Schafwiesen. Wenn Ihr aber nett fragt, dürft Ihr vielleicht sogar an einem Bauernhof Euer Zelt aufschlagen. Campingplätze gibt es natürlich auch genügend, die umgerechnet zwischen 10-20 € pro Person und Nacht kosten können. Manchmal, wie in Nationalparks, in der Stadt oder auf viel frequentierten Treks gibt es kein Drumherum und Ihr müsst leider in den sauren Apfel beißen.

Wildcampen nicht erlaubt! Falls Ihr natürlich mit dem Camper oder einem geräumigen Auto unterwegs seid, stellt sich die Frage der Übernachtung natürlich weniger. Wir zahlten insgesamt fünf Übernachtungen für umgerechnet 70€, davon eine in Reykjavik und vier auf dem Laugavegur.

Backpacking Island – Die Verpflegung

Wer hätte es gedacht? Auch die Nahrungsaufnahme treibt selbst den Besserverdienenden den Schweiß der Existenzängste auf die blasse Stirn. Lebensmittel sind teuer in Island und deshalb ist an einen Restaurantbesuch meist schon gar nicht zu denken. Man kann sich natürlich mal was gönnen und für ca. 30-50€ ein regionaltypisches Mahl in Reykjavik zu sich nehmen. Für das etwas kleinere Portemonnaie lohnt sich ein solcher Ausflug jedoch eher in der Provinz, wo beispielsweise das Fischgericht oder die normale Pizza auf den Westfjorden nur noch um die 20€ kostet. Ansonsten raten wir zur Selbstverpflegung.

Bringt Euch Tütennahrung und Powerriegel aus Deutschland mit und kauft in Island selbst nur beim Discounter. Der Bonus-Supermarkt mit dem hässlichen pinken Schweinelogo auf gelbem Grund ist mit Abstand der Testsieger in Sachen Preise. In anderen Supermärkten oder gar auf dem Laugavegur selbst kauft Ihr Euch dumm und dämlich. Da glänzen Tütensuppe und das Dosenbier für je fast 10€ im goldenen Format. Das schlägt auf den Magen! Wir haben daher sehr sparsam gelebt und uns nur dreimal was gegönnt: Eine halbe Pizza, ein Dosenbier und ein Daim-Eis. Na gut, und einen Haufen Kekse…Ansonsten lohnt sich die Jagd auf Blaubeeren, Pilze oder die Fische im Hafen mit einer kleinen Angelschnur. Die bekommt ihr mit Haken und Köder für ca. 15€ an der Tankstelle. Für einen ungefähren Eindruck der Preise haben wir mal was Informatives vorbereitet:

Lebensmittel Ungefährer Preis (ISK) Ungefährer Preis (Euro)
Campinggas 1000 8,00
Skyr-Joghurt Blaubeere 170 1,30
1/2 kg Käse 725 5,60
Camembert 280 2,20
Kleines Milchpaket 100 0,80
Eis am Stiel 420 3,30
1 Tafel Schokolade 300 2,30
1 Paket Roggenbrot 200-400 1,50-3,20
1 Tüte Zimtschnecken 400 3,20
1 Packung Kekse 100-400 0,80-3,20
Nudeln 100 0,80
1 Dose Bohnen 150 1,20
1 Glas Pesto 300 2,30
1 Dose Tomaten 130 1,00
1 Zwiebel 15 0,20
1 Zucchini 120 1,00
1 Apfel 70 0,50
1 Banane 40 0,30
1 Bier 1000 8,00
1 Kaffee 450 4,00

Backpacking Island – Die Ausrüstung

Die Ausrüstung steht und fällt natürlich mit Euren Plänen. Möchtet Ihr jedoch ebenfalls per Rucksack und Anhalter reisen und einen Mehrtagestrek einschieben, schaut doch mal in unsere Packliste nach. Für den Laugavegur hatten wir etwas zu viel Gewicht dabei, was dem Kameraequipment und ein paar vorsichtigen Ersatzkleidungsstücken geschuldet war. Die haben wir nicht gebraucht, hatten jedoch bei zwei Wochen überwiegend Sonnenschein wahnsinnig Glück mit dem Wetter! Richtet Euch bei einer Islandreise packtechnisch erst mal auf das Schlimmste ein: Viel Regen, viel Wind und eiskalte Nächte.

Kommt es besser, wunderbar! Ein paar Tools sind jedoch für die Reise unerlässlich: Regenkleidung, ein sturmfestes Zelt mit robustem Zeltboden, ein gutes ErsteHilfe-Paket, ein warmer Schlafsack sowie warme, funktionelle Kleidung und robuste Wanderstiefel. Für den Kocher ist ein Windschutz unerlässlich und Gas bekommt Ihr vor Ort eigentlich überall. Schaut doch auch auf den Campingplätzen mal genauer hin, denn dort liegen häufig noch brauchbare alte Gaskartuschen herum. Alles dabei? Dann nichts wie hin und losgezogen in die eierigen Dunstwolken!

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